Trotz der Digitalisierung reisen viele Geschäftsleute zwischen verschiedenen Standorten hin und her. Für manchen ist die Geschäftsreise die ideale Abwechslung zum gewöhnlichen Arbeitsalltag und Grund für die Wahl des Jobs. Anderen hingegen macht es weniger Spass. Oft heisst es auf die Familie, die Freunde und den Verein zu verzichten. Stattdessen gibt es lästige Wartezeiten am Flughafen.
Unser Geschäftsführer Johann Pintarich kennt das nur zu gut. Seit Januar 2018 pendelt er zwischen Wien und Bolligen. Er teilt mit uns seine Erfahrungen und gibt uns wichtige Tipps und Tricks.
Herr Pintarich, wie ist es für Sie zwischen Österreich und der Schweiz zu pendeln?
Wir sind in zwei sehr verwandten Kulturräumen, weshalb es mir sehr einfach fällt. Ich mache es mit grosser Freude. Ich reise in der Regel Dienstagmorgen von Wien an. Um 4:44 Uhr läutet der Wecker, um 05:20 Uhr fahre ich zum Flughafen, um 5:55 Uhr ist Boarding. Wenn alles gut geht und es keine Verspätungen gibt, ist um 06:25 Uhr Abflug vom Flughafen Wien-Schwechat. Da ich sehr nahe am Flughafen wohne, ist die Zeit sehr knapp berechnet. Die Digitalisierung erlaubt es mir am Vortag einzuchecken, was den knappen Zeitplan überhaupt möglich macht. Zwischen 07:30 und 08:00 Uhr lande ich in Zürich und fahre anschliessend mit dem Auto nach Bolligen.
Sie sind immer drei Tage, von Dienstag bis Donnerstag, in der Schweiz. Wie bereiten Sie sich auf diese Tage vor?
Durch die modernen Medien ist der Übergang zwischen Österreich und der Schweiz fliessend. Ich bin nie nur an einem Ort, sondern stets mit allen verbunden. Mein Kopf ist immer gleichzeitig in beiden Ländern.
Auf was freuen Sie sich, wenn Sie in die Schweiz kommen?
Auf den Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen im Hause der iba. Es ist, wie wenn man nach Hause kommt. Ich freue mich auf den Kontakt, den Austausch, die Meetings und die Herausforderungen, die wir zusammen bewältigen. Meine Arbeitstage in der Schweiz sind eher lang, deshalb ist es mir umso wichtiger, einen ausgewogenen Ausklang zu finden. Hierfür gehe ich an der Aare joggen oder ins Fitnessstudio.
Vielen ist die Wartezeit am Flughafen zu nervig. Wie nutzen Sie diese Zeit?
Mein Zeitplan ist sehr straff, was mir die Wartezeit am Flughafen enorm verkürzt. Ich muss nicht stundenlang auf den Flug warten und Zeit überbrücken. Über die App der Fluggesellschaft bin ich bereits eingecheckt und habe einen Sitzplatz reserviert. Da ich nur mit Handgepäck reise, muss ich das Gepäck nicht aufgeben. Der Vielfliegerstatus erlaubt mir auch die Fast Lane beim Sicherheitscheck zu verwenden. Durch all diese Feinheiten verliere ich weniger Zeit.
In einem Forum stand, das Gepäck solle, der einfachheitshalber, möglichst bunt sein oder mit einem bunten Band versehen werden. Welchen Tipp können Sie für das Erkennen des eigenen Gepäckes geben?
Das ist sicherlich richtig so. Man kann den Koffer mit bunten Klebern oder Bändern hervorheben. Mein persönlicher Tipp ist jedoch, dies mit einem auffälligen Namensschild oder dem Firmenschild zu tun. Es hat eine funktionelle Aufgabe und man erkennt den eigenen Koffer schneller. Zudem braucht man den schönen Koffer so nicht zu bekleben. Als Business Mann oder Frau reist man bevorzugt mit dem Handgepäck, um genau solche Wartezeiten zu umgehen oder den Verlust des Koffers zu vermeiden.
Haben Sie einen bevorzugten Reisekoffer?
Mein Koffer hat die maximale Handgepäckgrösse. Ein Hartschalenkoffer aus Polykarbonat ist praktisch, um das Volumen voll ausschöpfen zu können und dennoch nicht zu überschreiten. Zudem wiegt er mit 2,5 kg wenig. Das Gewicht wird in letzter Zeit auch bei Handgepäck oft kontrolliert. Der Koffer darf nicht schwerer sein als die vorgeschriebenen 8 kg. Aber auch was die Grösse anbelangt, werden die Fluggesellschaften immer strenger. Ist das Handgepäck zu gross, muss es als Koffer aufgegeben werden. Am besten achtet man beim Kauf genau auf die Grösse und wiegt den Koffer vorgängig zu Hause. Ansonsten kann ein vermeintlich billig gebuchter Flug, sehr teuer werden.
In vielen ‘Lifehacks’ steht, dass nicht die Länge der Warteschlange am Sicherheitsschalter darüber entscheidet, wie schnell es vorangeht. Sondern es kommt darauf an, wie versiert die Personen mit dem Fliegen sind, welche in der Schlange stehen. Man solle besser die Schlange mit den Geschäftsleuten wählen, auch wenn diese länger sei. Haben Sie eine ähnliche Taktik?
Ich gehe ähnlich vor. Während der Ferienzeit sind viele Familien und ungeübte Reisende unterwegs. Bei denen dauert es etwas länger, sich der notwendigen Dinge zu entledigen. Oftmals ist es die Uhr, der Gürtel oder auch die Schuhe, die beim Sicherheitscheck Probleme machen und dadurch kann es länger dauern. Da ich so früh morgens reise, sind eher weniger Leute unterwegs, ferner reise ich viel und bin deshalb autorisiert, in der ‘Fast Lane’ einzuchecken. Die Dinge des täglichen Bedarfs, wie Hygiene Artikel, habe ich alle auch in der Schweiz, weswegen ich am Sicherheitscheck meinen Koffer auch nicht mehr öffnen muss.
Gibt es ein bleibendes Erlebnis, welches Ihnen von einer Geschäftsreise geblieben ist?
Es gibt viele Erlebnisse. Spontan kommt mir eines in den Sinn. Vor einiger Zeit gab es ein Gewitter in Zürich, mit der Konsequenz, dass viele Flüge abgesagt, verschoben oder umgebucht wurden. Da ich am nächsten Morgen in die Ferien flog, war es sehr wichtig, dass ich trotzdem am gleichen Abend fliegen konnte. Die Schlange am Umbuchungsschalter war jedoch lange und mir wurde klar, dass ich so keinen Platz mehr im letzten Flug nach Wien um 22:05 Uhr bekommen würde. So rief ich meinen Cousin, der am Flughafen in Wien arbeitet, an und veranlasste die Umbuchung von dort aus. Trotz der späten Ankunft war ich rechtzeitig für den Flug in die Ferien wieder in Wien.
Wie informieren Sie sich über Zeitänderungen oder Flugverspätungen?
Als registrierte User erhält man in der Regel, bei einer Verspätung des Fluges, eine Kurznachricht auf das Handy. Meistens kommt die Information jedoch erst, wenn man bereits am Flughafen ist. Folglich kann man nicht unbedingt länger schlafen oder später aus dem Haus. So ergibt sich Zeit für einen Snack oder einen Kaffee.
Was können Sie zusammenfassend über die Geschäftsreise sagen?
Mir macht es Spass und für mich ist es nichts anderes, als wenn man gewöhnlich ins Büro fährt. Der Arbeitstag beginnt etwas früher, im Flugzeug können schon einfache Arbeiten erledigt werden. Man ist zwar physisch ein bisschen später im Büro präsent, jedoch kann man am Weg bereits vieles erarbeiten. Zudem ist es schön in den Westen zu fliegen, da hier die Tage im Sommer in Bern um ca. eine Stunde länger sind als in Wien. Da die beiden Länder weder zeitlich noch kulturell weit voneinander entfernt liegen, ist mir sicherlich der Einstieg vereinfacht worden. Mittlerweile ist es zur Routine geworden und ich erfreue mich an der Abwechslung.
Fazit
Ein abschliessendes Fazit lässt sich nicht erschliessen. Die verschiedenen Lebenssituationen können ausschlaggebend dafür sein, ob jemand gerne beruflich unterwegs ist oder nicht. Für Eltern ist es organisatorisch eine Herausforderung. Doch, je nach Bedingungen, sicherlich machbar. Die Länge der Reise, der Ort und die Zeitverschiebung im jeweiligen Land, können den Aufenthalt interessanter und spannender machen. Die richtige Organisation und Planung machen die Geschäftsreise angenehmer. Gelingt es einem am Aufenthaltsort ein paar Kontakte zu knüpfen, kann sicherlich auch mehr am sozialen Leben der jeweiligen Destination teilgenommen werden. Da man auf sich alleine gestellt ist, ist man oftmals offener als in der Heimatstadt und geht eher auf Fremde zu. Klar ist: bei jeder Reise, wird man um eine Erfahrung reicher, die einem keiner mehr nehmen kann.
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